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Querungshilfen für Wildtiere

Wildtieren müssen häufig die Verkehrswege der Menschen kreuzen, was ein erhebliches Unfallrisiko birgt. Querungshilfen und Wildtierpassagen helfen dieses Risiko zu verringern. Zudem wirken sie der Zerschneidung der Lebensräume und der Isolation von Populationen entgegen.

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Rehbock unterquert in einem Tunnel die Strasse

Ein Tunnel erlaubt den Wildtieren die Strasse unfallfrei zu unterqueren.

Sanierung Wildtierkorridore

Wildtiere sind ständig in Bewegung, auf Nahrungssuche, Suche nach Partner für die Fortpflanzung, auf der Flucht vor Feinden, beim Wechsel von Jagdgebieten in ihre Schlafverstecke oder bei saisonalen Wanderbewegungen. Auf ihren Wanderungen bewegen sie sich häufig auf festgelegten Routen, sogenannten Wildtierkorridoren. Diese bilden ein erkennbares Netzwerk. Rund 15 Prozent dieser Wildtierkorridore sind in der Schweiz gänzlich unterbrochen, über 50% sind stark beeinträchtigt. 
Seit ein paar Jahren, wird eine Sanierung dieser unterbrochenen und beeinträchtigten Korridore angestrebt.

Planung von Querungshilfen und Wildtierpassagen

In der Regel sind Zielarten für die Korridore definiert und die geplanten Querungshilfen werden ihren Bedürfnissen angepasst. Dabei steht eine Palette von wirksamen Massnahmen zur Wiederherstellung von Korridoren zur Verfügung (z.B. Amphibientunnels, Fischtreppen oder «Hope-overs» für Fledermäuse). Bei der Wiederherstellung von überregionalen Wildtierkorridoren kommen grössere Bauwerke wie Grünbrücken zum Einsatz. Die Funktionalität für viele Arten ist gegeben, wenn Grünbrücken mindestens 50 Meter breit sind und ein Mosaik von Lebensräumen aufweisen. Licht und Lärm sind zu vermeiden. Die Lenkung der erholungssuchenden Menschen von der Querung weg sowie die Gesamtvernetzung des Bauwerkes in der Landschaft ist für eine spätere Funktionalität zentral. 

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Grünbrücke über eine Hauptstrasse

Grünbrücken sollten mindestens 50 Meter breit sein und ein Mosaik von Lebensräumen aufweisen, damit sie für die Wildtiere gut funktionieren.

Umsetzungs- und Funktionskontrolle der Bauwerke

Während der Bauphase der Wildtierpassagen wird die Umsetzung der geplanten Gestaltung eng von Fachpersonen begleitet. Beim Bauabschluss werden in einer Umsetzungskontrolle die Leitelemente und die Dimensionen des Bauwerkes geprüft. Nach dem 2. und dem 4. Jahr ab Inbetriebnahme des Bauwerkes wird die Nutzung der Wildtierpassage mit Hilfe von Methoden überprüft, die auf die Zielarten angepasst sind. Zudem wird die Wildtiersituation mit dem Wildhüter regelmässig besprochen und bei Bedarf können Korrekturmassnahmen eingeleitet werden.